Friedhof:
 
    Wie üblich bestand einst auch in Marchegg der Friedhof rings um die Kirche, doch liegen über die Entstehung keine urkundlichen Nachrichten vor. Die erste Erwähnung reicht in das Jahr 1278 zurück, als Rudolfs Heer gegen Ottokar kämpfte. Von den zwölf Brüdern, die Rudolf mit ihrem Vater Trautmannsdorf als Herolde zu Ottokar schickte, um ihm den Frieden anzubieten, blieben fünf von den Feinden erstochen tot liegen. Schmerzerfüllt befahl Trautmannsdorf:
   
    "Nach Marchecks heiligen Grund die gefallenen Helden, Heimzutragen, daß dort der Priester mit Grabesgesängen,
    Segnend, vertraue dem Staube den Staub; Du folge dem Zuge nach", sprach er zu Erdwin seinem Jüngsten.
    Erdwin nickte den Kriegern stumm "Sie erhoben die Leichen, Auf lang'schaftige Speer', und trugen sie schnell nach
    den Mauern jener unferne gelegenen Stadt. Rudolf kam im Gefolge der Trautmannsdorfer, Nur Erdwin weilte lange,
    fromm besorgt, in Marchecks schattigem Freythof."
 
Nach langer Zeit wird wieder berichtet, dass an der Kirche über einer früheren Gruft, die auffallend große Menschenknochen barg, 
    1748 die Loretta-Kapelle angebaut wurde.
1776 kamen die schweren Glocken, die den schwachen Turm gefährdeten, in den schon 1765 auf dem ,,Kirchhofe" errichteten hölzernen
     Glockenturm.
1786 wurde, um Platz für den geplanten Zubau zur Kirche zu gewinnen, der Friedhof aufgelassen und in die so genannten Angergärten    
     innerhalb der Stadtmauer verlegt und am 26. März eingeweiht.
    Dieser Portalpunkt ist (nach DI Dr. E. Reidinger) zugleich auch der städtebauliche Bezugspunkt. Die Kirchenachse ist in der Geometrie der Stadt eingebunden und daher auch der Schlüssel zum Konzept der gesamten Anlage und zum Gründungsdatum.
    Damals waren Leben und Glauben ebenso eine Einheit wie Staat und Kirche. Die Planung der Stadt ist mit jener der Kirche eng verknüpft. Ostern ist für Marchegg der heilige Tag, durch den die Stadt dem göttlichen Schutz und Segen anvertraut wurde.
 
    Im Jahr 1268 fiel der Gründonnerstag, der am Anfang des Leidens, Sterbens und schließlich der Auferstehung Jesu Christi steht, auf den 5. April. An diesem Tag, so verrät die geknickte Achse unserer Pfarrkirche, wurde das Langhaus in Richtung Sonnenaufgang orientiert. Am 8. April 1268 (Ostersonntag) erfolgte dann die Ausrichtung des Chores im Rahmen einer heiligen Handlung.
Die Ausmaße der Stadt
(400x400 Klafter/ 1K=1,82m)
und des Stadtplatzes
mit 150 Klafter sind die
größten der damaligen Zeit!
 
WT = Wienertor
GT = Groißenbrunnertor
UT = Ungartor
Welch großartige Bedeutung
kommt diesem Kirchenbau zu:
Bei der Auferstehungsliturgie (lange Zeit am Ostersonntag in den Morgenstunden gefeiert!) strahlt die aufgehende Sonne durch das Mittelfenster in den dunklen Kirchenraum! Christus ist auferstanden!
    Reidinger: „Der rekonstruierte Bauplan der Stadt und die
Orientierung der Kirche mit der geknickten Achse geben die
Antwort nach dem Tag der Stadtgründung.
 
Die Vermessung Marcheggs machte für
DI Dr Reidinger klar:
Lage der Kirche und Planung der Stadt sind
miteinander eng verbunden.
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König Ottokar
Graf Salm
Pálffy ab Erdöd
Schloss Marchegg
Pfarrkirche
Gründung    •    Ottokar    •   Salm    •   Pálffy    •    Schloss    •    Pfarrkirche
Quellen: „Die Geschichte von Marchegg“ Buch von Emil Mück und Mag. Prof. Raimund Temel und „Marchegg - Geschichte und Geschichten“  Buch von Wilhelm und Maria Fasslabend beide Bücher erhältlich in der Stadtgemeinde Marchegg.
Statue der Hl. Elisabeth
neben der Pfarrkirche
Die Hl. Elisabeth
 
1953 wurde gegenüber der Stadtpfarrkirche dieses Standbild der heiligen Elisabeth, mit Rosen im hinauf- 
     gerafften Kleid, aufgestellt, das einst vor der Bürgerversorgungsanstalt in Wien stand. Die Hl. Elisabeth, 
     Landgräfin von Thüringen, (* 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak in Ungarn; † 17. November 1231 in Marburg
     an der Lahn).
    Von ihr wird erzählt, dass sie außerordentlich mildtätig gewesen sei und von den Vorräten des Hofes den
     Armen und Kranken gab. Einmal trug sie wieder in einem Korb Lebensmittel für die Notleidenden. Ihr
    Gemahl, der diese Mildtätigkeit nicht billigte, öffnete den Deckel - und die Lebensmittel hatten sich in
     Rosen verwandelt. Als Witwe gründete Elisabeth ein Hospital, verschenkte ihre Einkünfte und lebte von   
     ihrer Hände Arbeit.
9. Mai 1954, Glockenweihe
Die Kirche mit dem alten Gemäuer. Aus Vischers Topographie vom Jahre 1672.
Chorraum (Presbyterium):
 
    Der älteste gotische Teil dieser Kirche wurde durch König Ottokar 1268 gleichzeitig mit der Stadterhebung gebaut. Vermutlich stand an dieser Stelle bereits eine kleine Kirche. Wie in frühgotischen Bauten üblich, ist dieser Teil hochstrebend, mit Kreuzrippen-gewölbe. Den Abschluss bilden fünf Seiten eines Achteckes welches das Presbyterium einschließen. Die Fenster sind schmal und hoch mit einfachen Maßwerk. Der ganze Bau ist mit viergeschoßigen Strebepfeilern verstärkt.
 
Barocke Kanzel:
 
    1725 errichtet mit einer seltenen Darstellung der Dreifaltigkeit: Nicht Maria, sondern der Vater hält den toten Sohn am Schoß (Gottvater-Pieta). Auf der Unterseite des Schalldeckels schwebt die Taube als Symbol des Hl. Geistes. Am Kanzelkorb erkennt man die geflügelten Attribute der vier Evangelisten: Löwe (Auferstehung, Markus), Adler (Himmelfahrt, Johannes), Mensch (Menschwerdung, Matthäus) und Stier (Opfertod, Lukas). Alles Zeichen, dass der Prediger nicht sein eigenes, sondern Gottes Wort aus dem Evangelium zu verkünden hat.
 
Sessionsnische:
 
    Bemerkenswert ist auch die südseitig gelegene Sessionsnische (Sitznische). Diese
war für geistliche Würdenträger bestimmt die dem Gottesdienst beiwohnten. Der
Kunstwissenschaftler Dr. Donin schildert sie als einer der schönsten im Lande.
Sie ist von drei Kleeblattbogen überdeckt deren giebelartige Sitzbogen über das
Fenstergesims ragen. Seitlich werden sie von zwei Säulchen getragen, die mittleren
lagern auf zwei Konsolen, die mit verschiedenen Figuren unsymetrisch geschmückt sind.
Ähnliche, aber einfach ausgeführte Nischen sind auch beim Wienertor und Ungartor noch zu erkennen!
 
Oratorium:
 
    Da in der Schlosskapelle nur zu bestimmten Anlässen und durch besondere Genehmigung Messen gefeiert werden durften, ließ Karl Fürst Pálffy 1790 im Zuge des Erweiterungsbaues der Kirche (niederer Teil) dieses Oratorium errichten. Dafür wurden auch vergoldete Verzierungen eines aufgelassenen Altares verwendet. Samtbezogene Kniebänke zeugen von einer behaglichen Ausstattung. Ein kleiner Ofen spendete zu Winterszeiten angenehme Wärme – ein Privileg, das nur fürstlichen Familien vorbehalten blieb!
 
Seitenaltar:
 
    Seltener sezessionistischer (Jugendstil) Altar (es gibt nur 3 in dieser Art) von Hans Prutscher. 1909 errichtet von Franz Groiß anlässlich seines 25jährigen Jubiläums als Pfarrer von Marchegg. Die Statuen von Josef und Maria sowie Anna und Joachim werden von einem hohen Rosenkranz umrahmt. Die Christus- statue dürfte nicht das Original sein, sondern vom ehemaligen Herz-Jesu-Altar, der an dieser Stelle stand, stammen. Links daneben befindet sich eine Gedenktafel vom 10.11.1909.
 
Decke:
 
    Beim Blick nach oben fallen die kreisförmigen Schlusssteine
der Kreuzrippen auf. Sie zeigen die Hl. Margaretha, das Lamm
Gottes, ein Blätterornament sowie einen Kopf im Lorbeerkranz,
wahrscheinlich ein Hinweis auf Ottokar, den Sieger.
Im Zuge der Kirchenrenovierung 1960 legte der Baumeister
Kommerzialrat Franz  Mittermayer die Decke frei. Dabei
wurden mehrere Fresken entdeckt und restauriert
(Petrus und Johannes).
 
Die Glocken:
 
    Die große Glocke stammt aus dem Jahr 1409 (Ton c +1/8)
    und ist eine der ältesten Niederösterreichs. Schrift:
    „O REX GLORIAE VENI ANNO PACE 1300“
    „O König der Herrlichkeit, komme im Jahr des Friedens 1300“
Einige an der Glocke befindliche Anfangsbuchstaben wurden wie folgt ergänzt: m(ariae) d(ei) m(atri) e(t) J(ohanni) ev(angelistae) r(everen) d(issi) mo. (Der Muttergottes Maria und dem sehr hochverehrten Evangelisten Johannes).
1855 4. Juni  wurde das neue Kreuz aus Eisen auf den neuen Turm aufgesetzt.
1917 5. Juli wurde eine große Glocke und das Zügenglöcklein von der Militärbauleitung abgeführt. Es
     verblieb nur die historisch wertvolle  große Glocke. Die Familie Pàlffy überließ bereitwilligst eine Glocke 
     vom Salmhof und ein Glöcklein von der Schlosskapelle. 10. Oktober mussten die Seile der abgelieferten
     Glocken gleichfalls zu Kriegszwecken abgegeben werden.
1922 Graf Anton Apponyi aus Ungarn spendete 20.000 Kronen dem Glockenfonds.
1923 Die Jagdgesellschaft spendete 1,500.000 Kronen dem Glockenfonds.
1924 Sparkasse- und Vorschusskassa Marchegg spendete 5,000.000 Kronen dem Glockenfonds.
     Gemeindespende für den Glockenfonds: 5,000.000 Kronen.
1925 Sparkasse- und Vorschusskassa Marchegg spendete 1000 Schillinge für die Glocken.
1926 30. Mai Weihe von 3 neuen Glocken: Hl. Margaretha (532 kg - Ton g +1/8),  
                                                                St. Hubertus ( 290 kg - Ton h+1/8) und das
                                                                Sterbeglöckchen Hl. Josef (54 kg),
                                                                hergestellt von der Firma Pfunder in Wien.
1941 März: Die Glocken wurden wieder zu Kriegszwecken eingezogen, nur die historische Glocke blieb
     erhalten.
1954 9. Mai Weihe der neuen Glocken.
1964 Montierung eines neuen Glockenhelms für die älteste Glocke
2009 Generalsanierung des Glockenstuhls, Aufhängung der Glocken, Einbindung des alten Jochs aus dem
     18 Jh. und Erneuerung der Elektrik durch die Firma Grassmayer. Finanziert durch die Erzdiozöse Wien,
     dem Denkmalamt, der Stadtgemeinde Marchegg und freiwilligen Spendern.
 
Das Treppentürmchen:
 
    An der Nordseite befindet sich das Treppentürmchen, das einst zur Besteigung des einstigen Kapuziner- türmchens diente, in dem auch früher die Glocken untergebracht waren. Jetzt gelangt man über die stark abgetretenen Stufen auf den Dachboden des gotischen Teiles des Kirchenschiffes.
Hochaltar:
 
    Dominiert wird der Chorraum heute vom barocken Hochaltar aus dem Jahre 1655-1688. Kinder sind immer wieder verblüfft, dass dieser marmorierte und vergoldete Hochaltar aus Holz gefertigt wurde. Spätestens bei der Betrachtung der Rückseite ist zu erkennen, dass hohe Handwerkskunst sich schon vor Jahrhunderten auf Methoden und Techniken der Illusion verstanden hatte. Durch den bis an die Decke reichenden Altaraufbau hatte das Mittelfenster damit auch seine Funktion verloren (Sonnenaufgang Ostern 1268!) und ist heute vermauert. Entschädigt wird man für diesen eher tristen Anblick, der dem Kirchenbesucher zumeist ja verborgen bleibt, durch den Unterbau des heutigen Hochaltares: Hier ragt der mächtige, rohe Stein des ursprünglichen Altartisches hervor und versetzt den Betrachter wieder in die Zeit der Gründung zurück!
Bemerkenswert am zweigeschoßigen Aufbau des Hochaltares mit reichem Knorpelwerkdekor ist das Altarblatt, 1855 gemalt von Karl Wurzinger, einem Schüler Kupelwiesers. Es ersetzte damit das ursprüngliche Altarbild „Erlöser am Kreuze“.
Der Kirchenraum
   Wahrscheinlich wurde die Pfarre vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts an von den ehemaligen P. Paulinern
von Mariathal (Marianka) in der Slowakei administriert. Von dort kam alle Monate ein Priester zur Seelsorge nach
Marchegg. Da wegen der Überschwemmungen öfter kein Priester erschien, suchte Pálffy 1632 um einen
Weltpriester an. Wegen der schlechten Bezahlung und der vielen Schäden an der Kirche und am Pfarrhof konnte
er jedoch einige Zeit keinen erhalten, bis endlich P. Sebastian Kempf im Jahre 1634 von den Paulinern dahin
abgeordert wurde.
Vor 1663 Errichtung der Johanneskapelle neben der Kirche.
1689 wurde während der Kuruzzenkämpfe die Pfarrkirche beraubt.
Am 10. März 1697 empfing in der hiesigen Pfarrkirche eine Türkin das heilige Sakrament der Taufe.
        Vermutlich blieb sie aus dem Gefolge des Türkenkrieges zurück.
1748 wurde die Maria-Lauretta-Kapelle neben der Pfarrkirche über einer ehemaligen Gruft errichtet.
1776 wurde in der Kirche den Heiligen Leonhard und Wendelin ein neuer Seitenaltar errichtet.
1784 wurde der Filialort Breitensee von der Pfarre Marchegg getrennt und zu einer selbständigen “Lokalkaplay” erhoben.
1784 wurde die Pfarre Marchegg der Erzdiözese Wien einverleibt.
1786 am 26. März wurde der um die Kirche gelegene Friedhof aufgelassen.
1786 - 1789  Kirchenzubau
1787 wurde der einsturzgefährdete Glockenturm (Dachreiter) abgetragen und das Dach gleich eingedeckt.       
1790 wurde der Gottesdienst in der neugestalteten Kirche wieder zelebriert und die Kirchenglocken in den neuen Turm übertragen.
1850 der Glockenturm drohte einzustürzen, er wurde abgetragen, der Haupteingang der Kirche gesperrt und das Schiff gestützt.
1853 Fürst Pálffy ab Erdöd ließ den Bau des Kirchenturmes beginnen. Der Turm ruht auf 170 Eichenstämmen.
1855 wurde das Kreuz auf den neu errichteten Turm aufgesetzt. Dieses Kreuz aus Eisen, galvanisch vergoldet,
         wurde in feierlicher Prozession vom Schloss abgeholt und von Dechant Simon Schwarz geweiht.
         Renovierung des Kircheninneren:
         Eine Frau aus Wien, Magdalena Schineder, eine geborene Marcheggerin, gab 350 Fl.,
         Herr Notar Dionys Klemer 40 Fl. zur Anschaffung des neuen Altarbildes vom Hochaltar,
         welches aus der Schule des berühmten Malers Kupelwieser stammt. Die übrigen Beträge
         kamen aus der Gemeinde, aus Wien, Prag, Brünn, Malacka und Baumgarten.
1856  Beendung der Kirchenrenovierung.
1878  600 Jahr-Jubiläum der Kirche.
1890  Neue Kirchenfenster, Spender: Fürst Pálffy, Graf Apponyi, Pfarrer Rohrwasser (gebürtiger Marchegger.)
1895 Fürst Liechtenstein spendete zwei Kirchenfenster.
1897 Hochwasser – Pfarrhof und Kirche standen unter Wasser - in der Kirche reichte es bis zu den Kniebänken.
1899 17. September, gegen 5 Uhr 15 früh erreichte das Hochwasser Kirchen- und Hauptplatz. Gottesdienste
         fanden bis 23. September in der Schlosskapelle statt.
1899 Fürstin Pàlffy spendete ein weißes Messgewand, das sie selbst bestickt hatte.
1910 12. November, Einsetzung der Figuralfenster wurde vollendet - in der Nacht wurden Teile zerbrochen
         und alle Opferstöcke ausgeraubt. Der Pfarrer veranlasste, alle Opferstöcke zu entfernen.
1911 König Ferdinand von Bulgarien besuchte die Pfarrkirche auf der Durchreise.
1917 wurde das Kupfer vom Saume und den Fenstern des Kirchturmes abgenommen und durch Zinkblech
         ersetzt.
1918 Im Jänner wurden die Orgelpfeifen für Kriegszwecke requiriert.
1930 18.9. Grundsteinlegung einer Notkirche am Bahnhof.
1931 7.10. Der Bau der Notkirche und des Kindergartens  wurde vollendet. Finanzierung durch Pfarrer Kowanda und des Vereins
         “Katholische Aktion in Marchegg”.
1938 am 15. März kamen Marchegger SA-Männer und nahmen Geld, Kassabuch und Sparbuch des Kath. Jungvolks: Betrag
         45.- Schillinge. Katholisches Jungvolk wurde aufgelöst. Seit 7. April wehte auf dem Kirchturm die Hakenkreuzfahne.
1940 kam Kardinal Innitzer zur Visitation nach Marchegg. Halbwüchsige randalierten und beschimpften den Kardinal.
1945 Beschießung von Marchegg - Stadtkirche erhielt 7 Treffer: Ober dem Presbyterium, in den steinernen Fensterrahmen, vorne
         unter dem Sockel der Kirche, 4 Schüsse trafen den Turm und das Dach des neuen Kirchenteils. Zwischen Kirche und Kindergarten
         2 Treffer, 5 Treffer im Pfarrgarten.
1953 das Standbild der Hl. Elisabeth wurde aufgestellt.
1954 Die Statuen der Hl. Michael, Barbara und Katharina, die beim Bombenangriff zerstört wurden, kamen restauriert zurück.
Am 9. Mai Glockenweihe.
1958 Fertigstellung des Zubaues der Christkönigskirche in Marchegg-Bahnhof.
1960 Bei der Deckenrenovierung wurden mehrere Fresken gefunden, zwei davon konnten gerettet  werden. Weihe der Statue der
         Hl. Elisabeth - Geschenk des Bundesdenkmalamtes.
1967 Blitz schlug während eines Begräbnisses in den Kirchenturm ein. Dank der Blitzschutzanlage entstand kein Schaden.
1970 die neue Ahlbornorgel wurde durch Erzbischof Dr. Josef Schoiswohl gesegnet. Spende von Kommerzialrat Josef Durry.
1989 Altar und Orgelweihe der Christkönigskirche von Weihbischof  DDr. Helmut Krätzl.
1992 Weihe des neuen Altares in der Stadtkirche durch Weihbischof Florian Kuntner.
Rudolf I.
Starhemberg
Salm
    Als Rudolf I. im Jahre 1278 den gewaltigen Sieg über König Ottokar errang, schenkte er in dankbarer Erinnerung daran, dass ihn Gott ”unfern der Kirche zu Marchekke” aus der Lebensgefahr rettete, den Platz samt Mühle vor der Brücke. In dem von ihm ausgestellten Schenkungsbrief nimmt er die Kirche mit ihren Besitzungen unter seinen besonderen Schutz.
Später, der genaue Zeitpunkt und auf Grund welcher Rechtslage ist unbekannt, scheint Marchegg als Vikariat der Melker Pfarre Weikendorf auf und das Stift Melk hatte das Patronat inne.
    Vom Jahre 1410 ist eine rechtliche Entscheidung vorhanden, dass der Pfarrer zu Marchegg, der damalige hieß Wernherus, der Kirche zu Weikendorf als Muttergabe alle Jahre vier Pfund Pfennige zum Zeichen der Filialabhängigkeit zu zahlen habe.
    Im Jahre 1429 war Johann Ströbein von Enzersdorf Rector der Filialkirche St. Margarethen zu Marchegg.
Im selben Jahre scheint Marchegg in einem Verzeichnis der Pfarren und Pfründe der Diözese Passau auf.
    Am 23. Juli 1465 ersuchte der Herrschaftsbesitzer von Marchegg, Graf Rüdiger von Starhemberg, den Abt von Melk die freigewordene Pfarre Marchegg dem Mert Putner (Martinus Pertner) zu verleihen.
    Im Jahre 1506 kam der bisherige Pfarrer von Stillfried, Johannes Syndel, als Pfarrer nach Marchegg.
    In der Reformationszeit rissen die evangelischen Gutsinhaber Salm und Landau das Patronat an sich und stellten Prädikanten ein.
    Die Übergabe der Herrschaft an Graf Paul Pálffy ab Erdöd erfolgte am 26. Mai 1621 und hatte im Zuge der Gegenreformation die Auflage, die “Pfarr zu versorgen und die Prädikanten daselbst abzuschaffen”. Pálffy gelobte weiters, nur die katholische Religion in Marchegg zuzulassen.
Die Georadarmessung lässt nicht nur das Fundament der geplanten Triumphpforte (PP = Portalpunkt) erkennen, sondern zeigt auch die Grundmauern der ehemaligen Seitenkapellen!
A = Achsenknick (gut sichtbar von der Orgelempore)
Kirchengeschichte
 
Planung und Bau
Marchegg wurde urkundlich 1268 vom Böhmen-
könig Ottokar II. gegründet. Nur zehn Jahre später fiel dieser in der Schlacht gegen Rudolf von Habsburg bei Dürnkrut. Die Stadt wurde daher nie voll ausgebaut. Auch die gotische Pfarrkirche, die der Hl. Margaretha geweiht ist, wurde nicht vollendet. Zur Ausführung kamen nur der Chor und - wie die Georadarmessungen 1998 ergaben - die Fundamente des Langhauses.
Durch diese Tiefenuntersuchung  wurde auch festgestellt, dass der Portalpunkt des geplanten Kirchenschiffes gut 7m außerhalb des heutigen Kircheneinganges (Turm) liegt. Der Chor entspricht im Grundriss jenem des Wiener Neustädter Domes - eine mächtige Kathedrale war Ottokars Plan!
Die Pfarrkirche Hl. Magareta