Wahrscheinlich wurde die Pfarre vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts an von den ehemaligen P. Paulinern
von Mariathal (Marianka) in der Slowakei administriert. Von dort kam alle Monate ein Priester zur Seelsorge nach
Marchegg. Da wegen der Überschwemmungen öfter kein Priester erschien, suchte Pálffy 1632 um einen
Weltpriester an. Wegen der schlechten Bezahlung und der vielen Schäden an der Kirche und am Pfarrhof konnte
er jedoch einige Zeit keinen erhalten, bis endlich P. Sebastian Kempf im Jahre 1634 von den Paulinern dahin
abgeordert wurde.
Vor 1663 Errichtung der Johanneskapelle neben der Kirche.
1689 wurde während der Kuruzzenkämpfe die Pfarrkirche beraubt.
Am 10. März 1697 empfing in der hiesigen Pfarrkirche eine Türkin das heilige Sakrament der Taufe.
Vermutlich blieb sie aus dem Gefolge des Türkenkrieges zurück.
1748 wurde die Maria-Lauretta-Kapelle neben der Pfarrkirche über einer ehemaligen Gruft errichtet.
1776 wurde in der Kirche den Heiligen Leonhard und Wendelin ein neuer Seitenaltar errichtet.
1784 wurde der Filialort Breitensee von der Pfarre Marchegg getrennt und zu einer selbständigen “Lokalkaplay” erhoben.
1784 wurde die Pfarre Marchegg der Erzdiözese Wien einverleibt.
1786 am 26. März wurde der um die Kirche gelegene Friedhof aufgelassen.
1786 - 1789 Kirchenzubau
1787 wurde der einsturzgefährdete Glockenturm (Dachreiter) abgetragen und das Dach gleich eingedeckt.
1790 wurde der Gottesdienst in der neugestalteten Kirche wieder zelebriert und die Kirchenglocken in den neuen Turm übertragen.
1850 der Glockenturm drohte einzustürzen, er wurde abgetragen, der Haupteingang der Kirche gesperrt und das Schiff gestützt.
1853 Fürst Pálffy ab Erdöd ließ den Bau des Kirchenturmes beginnen. Der Turm ruht auf 170 Eichenstämmen.
1855 wurde das Kreuz auf den neu errichteten Turm aufgesetzt. Dieses Kreuz aus Eisen, galvanisch vergoldet,
wurde in feierlicher Prozession vom Schloss abgeholt und von Dechant Simon Schwarz geweiht.
Renovierung des Kircheninneren:
Eine Frau aus Wien, Magdalena Schineder, eine geborene Marcheggerin, gab 350 Fl.,
Herr Notar Dionys Klemer 40 Fl. zur Anschaffung des neuen Altarbildes vom Hochaltar,
welches aus der Schule des berühmten Malers Kupelwieser stammt. Die übrigen Beträge
kamen aus der Gemeinde, aus Wien, Prag, Brünn, Malacka und Baumgarten.
1856 Beendung der Kirchenrenovierung.
1878 600 Jahr-Jubiläum der Kirche.
1890 Neue Kirchenfenster, Spender: Fürst Pálffy, Graf Apponyi, Pfarrer Rohrwasser (gebürtiger Marchegger.)
1895 Fürst Liechtenstein spendete zwei Kirchenfenster.
1897 Hochwasser – Pfarrhof und Kirche standen unter Wasser - in der Kirche reichte es bis zu den Kniebänken.
1899 17. September, gegen 5 Uhr 15 früh erreichte das Hochwasser Kirchen- und Hauptplatz. Gottesdienste
fanden bis 23. September in der Schlosskapelle statt.
1899 Fürstin Pàlffy spendete ein weißes Messgewand, das sie selbst bestickt hatte.
1910 12. November, Einsetzung der Figuralfenster wurde vollendet - in der Nacht wurden Teile zerbrochen
und alle Opferstöcke ausgeraubt. Der Pfarrer veranlasste, alle Opferstöcke zu entfernen.
1911 König Ferdinand von Bulgarien besuchte die Pfarrkirche auf der Durchreise.
1917 wurde das Kupfer vom Saume und den Fenstern des Kirchturmes abgenommen und durch Zinkblech
ersetzt.
1918 Im Jänner wurden die Orgelpfeifen für Kriegszwecke requiriert.
1930 18.9. Grundsteinlegung einer Notkirche am Bahnhof.
1931 7.10. Der Bau der Notkirche und des Kindergartens wurde vollendet. Finanzierung durch Pfarrer Kowanda und des Vereins
“Katholische Aktion in Marchegg”.
1938 am 15. März kamen Marchegger SA-Männer und nahmen Geld, Kassabuch und Sparbuch des Kath. Jungvolks: Betrag
45.- Schillinge. Katholisches Jungvolk wurde aufgelöst. Seit 7. April wehte auf dem Kirchturm die Hakenkreuzfahne.
1940 kam Kardinal Innitzer zur Visitation nach Marchegg. Halbwüchsige randalierten und beschimpften den Kardinal.
1945 Beschießung von Marchegg - Stadtkirche erhielt 7 Treffer: Ober dem Presbyterium, in den steinernen Fensterrahmen, vorne
unter dem Sockel der Kirche, 4 Schüsse trafen den Turm und das Dach des neuen Kirchenteils. Zwischen Kirche und Kindergarten
2 Treffer, 5 Treffer im Pfarrgarten.
1953 das Standbild der Hl. Elisabeth wurde aufgestellt.
1954 Die Statuen der Hl. Michael, Barbara und Katharina, die beim Bombenangriff zerstört wurden, kamen restauriert zurück.
Am 9. Mai Glockenweihe.
1958 Fertigstellung des Zubaues der Christkönigskirche in Marchegg-Bahnhof.
1960 Bei der Deckenrenovierung wurden mehrere Fresken gefunden, zwei davon konnten gerettet werden. Weihe der Statue der
Hl. Elisabeth - Geschenk des Bundesdenkmalamtes.
1967 Blitz schlug während eines Begräbnisses in den Kirchenturm ein. Dank der Blitzschutzanlage entstand kein Schaden.
1970 die neue Ahlbornorgel wurde durch Erzbischof Dr. Josef Schoiswohl gesegnet. Spende von Kommerzialrat Josef Durry.
1989 Altar und Orgelweihe der Christkönigskirche von Weihbischof DDr. Helmut Krätzl.
1992 Weihe des neuen Altares in der Stadtkirche durch Weihbischof Florian Kuntner.