Eisvogel Seeadler Graureiher Flussregenpfeifer Flussuferläufer
Mäusebussard Common Buzzard, Buteo buteo
Merkmale: Mittelgroß, kompakter Greifvogel, kurzer Schwanz,
individuelle unterschiedliche Färbung von schwarz bis weiß,
helle Brustbank.
Lebensraum: Kulturlandschaften mit Wäldern oder Gehölzen
von der Ebene bis ins Hochgebirge, baut Horst auf Bäumen
in Wäldern.
Vorkommen: In ganz Europa, in unseren Breiten der häufigste
Greifvogel, sehr hohe Dichte in den nahrungsreichen March-
Thaya-Auen.
Nahrung: Ansitzjäger, Mäuse und andere Kleinnagetiere,
Regenwürmer, Großinsekten, Reptilien, Vogeljunge, oft
auch Aas.
Rohrweihe Marsh Harrier, Circus aeruginosus
Merkmale: Mittelgroßer Greifvogel, langer Schwanz markante
V-Flügelhaltung („weihen- der Priester“), brauner Körper,
Männchen mit schwarzen Flügelspitzen, Weibchen mit gelb-
lichem Oberkopf und Flügelbug.
Lebensraum: Feuchtgebiete, offenes Gelände, baut Nester
vorwiegend im hohen Schilf.
Vorkommen: In Österreich Neusiedler See und March-Thaya-
Auen (über 20 Paare), überwintert als Langstreckenzieher vor-
wiegend in Afrika, bei uns erscheint als „Ersatz“ im Winter die
nordische Kornweihe.
Nahrung: Kleinsäuger, Vogeljunge, Frösche, Insekten.
Seeadler White-tailed Eagle, Haliaeetus albicilla
Merkmale: Größter Greifvogel Nord- und Mitteleuropas,
schwere langsame Flügelschläge, breiteSchwingen, kurzer,
keilförmiger Schwanz, großer Schnabel, Altvögel mit
weißem Schwanz, Weibchen deutlich größer als Männchen.
Lebensraum: Brütet an Meeresküsten, Seen oder Flüssen;
errichtet mächtige Horste in hohen Kronen alter Bäume.
Vorkommen: Nord- und Osteuropa; der Bestand hat sich
langsam wieder erholt; regelmäßig auch in den March-
Thaya-Auen. Im Winter kommen bis zu 25 nordische Vögel
zur Nahrungssuche in die Auen.
Nahrung: Fische, Wasservögel, selten Säugetiere, im Winter
auch Aas.
Turmfalke Falco tinnunculus
Merkmale: Greifvogel, langer Schwanz, spitze Flügel (spitzer und schmäler als Sperber), rostbraune Oberseite, Weibchen und Junge zimtbrauner Kopf, Männchen blaugrauer Kopf.
Lebensraum: Gebirge bis Flachland, offene Kulturlandschaften, brütet auch in Dörfern, nistet in alten Krähennestern, im Reservat gerne als „Storchuntermieter“.
Vorkommen: Häufigster Falke Europas mit dem größten Ver-breitungsgebiet, zieht im Winter südwärts und wird durch den „Nordischen“ ersetzt.
Nahrung: Erbeutet Mäuse und Großinsekten im Sturzflug aus dem „Rüttern“ heraus.
Schwarzmilan Black Kite, Milvus migrans
Merkmale: Kleiner und gedrungener als Rotmilan, Schwanz
weniger gegabelt und dunkelbraun, heller Streif über die
Oberflügel, Weibchen etwas größer als Männchen.
Lebensraum: Feuchtgebiete, Auen, Horste in Bäumen, oft von
anderen Vögeln übernommen.
Vorkommen: Brütet in weiten Teilen Eurasiens und Afrikas, in
Österreich selten in großen Flusstälern und Vorarlberg. In
den March-Thaya-Auen ist eines der bedeutensten
Brutgebiete, überwintert in Afrika.
Nahrung: Spezialisierter Aasfresser, Fisch, kleine Säugetiere, in
Siedlungsnähe oft an Müllhalden und Luderplätzen.
Rotmilan Red Kite, Milvus milvus
Merkmale: Langflügeliger mittelgroßer Greifvogel, tief gegabelter,
roter Schwanz, große weiße „Fenster“ auf der Flügelunterseite,
Weibchen größer als Männchen.
Lebensraum: Liebt alte Laubwälder in Gewässernähe, selten
auch im offenen Gelände mit vereinzelten Bäumen; baut Horst
auf Bäumen, gelegentlich in alten Krähen- und Reihernester.
Vorkommen: Nordwest- Europa, in Österreich seltener Brutvogel,
March-Thaya-Auen größtes Brutgebiet (ca. 8 Paare); über-
wintert im Mittelmeerraum, einige wenige hier.
Nahrung: Spezialisierte Aasfresser, kranke und tote Fische,
Säugetiere bis zur Größe eines Kaninchens, Großinsekten
und kleine Vögel.
Silberreiher Great White Egret, Egretta alba
Merkmale: Schneeweißes Gefieder (nicht “silber“!), langer
Schnabel und Beine, im Flug Hals eingezogen und Flügel stark
durchgebogen.
Lebensraum: Große Feuchtgebiete, Schilfgürtel.
Vorkommen: Süd- und Osteuropa, einziger Brutplatz in Öster-
reich im Schilfgürtel des Nationalparks Neusiedler See (über
500 Paare). Zur Nahrungssuche kommen ganze Trupps in die
March-Thaya-Auen; überwintern am Mittelmeer.
Nahrung: Fische, Frösche, große Wasserinsekten, im Winter
auch Mäuse.
Nahe Verwandte:
Auf Jagd gehen die Graureiher lieber alleine, ansonsten bevorzugen sie den Schutz der Kolonie. Graureiher sind keine klassischen Zugvögel, unternehmen aber immer wieder länger dauernde Ausflüge innerhalb von Europa, die bis nach Polen oder Italien führen können. Auch einige nahe Verwandte des Graureihers können im Naturreservat Marchegg beobachtet werden: Die Silberreiher, die von ihrem Brutgebiet am Neusiedlersee hierher zu Besuch kommen, oder der seltenere Nachtreiher
Graureiher Grey Heron, Ardea cinerea
Merkmale: Hellgrauer Rücken, langer Schnabel und Beine
(gelblich), im Flug Hals eingezogen („hängt runter“) und Flügel
stark durchgebogen.
Lebensraum: Brütet an Gewässern, Meeresküste, Feuchtgebiete
in Kolonien, in Marchegg bis zu 30 Nester auf einem Baum.
Vorkommen: In fast ganz Europa, in Österreich häufigster Reiher,
vor allem in großen Flusstälern; größte Kolonie in Marchegg
(bis zu 2220 Brutpaare); überwintert im Mittelmeerraum.
Nahrung: Lauerjäger, ernährt sich hauptsächlich von Fischen,
Fröschen und Mäusen.
Vögel:
Die Marchauen gehören außerdem zum bevorzugten Winterquartier des Seeadlers. Nisthilfen sollen ihm in Zukunft zum ganzjährigen Bewohner des Gebiets machen. Die stolzen Graureiher sind kaum zu übersehen. Schwieriger zu entdecken sind Vögel wie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer oder Eisvogel.
Eisvogel Blauer Pfeil
Man braucht ein flinkes Auge, um den pfeilschnellen Eisvogel im Flug zu sehen. Jedoch der schrille Pfiff, den der Eisvogel während des Fliegens gern ausstößt, ermöglicht es, ihn zu entdecken. Ansonsten ist dieser Edelstein jeder Au etwas schwierig zu beobachten: Am ehesten auf Ästen, die er in der Nähe seiner Bruthöhle zum Anfliegen nützt.
Bruthöhlen: Der Eisvogel ist ein so genannter Steilwandbrüter, er braucht also neben fischreichem und sauberem Wasser, steile Uferwände in der er seine Bruthöhlen gräbt und wo er bis zu sieben Junge pro Brut bekommt. Gebrütet wird von den rund zehn bis zwölf Brutpaaren zwei- bis dreimal pro Jahr. Steilwände entstehen nur dort, wo das Hochwasser noch Kraft entwickeln kann. Weil dies an regulierten und verbauten Flüssen nicht der Fall ist, verliert der Eisvogel sukzessive an Lebensraum.
Gefährlicher Frost: Nichts fürchtet er mehr als winterlichen Frost, der die Gewässer zufrieren und die Jagd nach Fischen unmöglich macht.
Graureiher Graue Eminenz
Die Wahrscheinlichkeit, einen oder auch mehrere Graureiher zu sehen, ist sehr hoch. Immerhin lebt in Marchegg eine rund 200 Paar starke Kolonie dieser großen Vögel. Die Graureiher gleiten entweder mit dem mächtigen und ruhigen Schlag ihrer Flügel (Spannweite bis zu 1,70 Meter) und mit zurückgelegtem Kopf über die Augewässer, oder sie stehen still am Uferrand und lauern auf Beute, die sie mit einem schnellen Schnabelschlag ins Wasser, erlegen. Auf der Speisekarte stehen natürlich Fische, aber auch Mäuse oder Schlangen.